Das Gefühl ich bin nicht ich

Ich weiß, wer ich bin. Ich bin ein durchschnittlicher ‚junger‘ Mann, der versucht irgendwie seine Lebensziele zu erreichen. Doch manchmal fühle ich mich, wenn auch nur für wenige Augenblicke, wie ein Anderer. Das Gefühl dabei ist jedes mal ein anderes.
Entgegen dem was ich an habe, fühlt es sich an, als würde ich einen Anzug tragen und aus gehobenen Kreise kommen. Als wäre ich etwas Besonderes.
Wertvoller als alle anderen. Einerseits ein unangenehmes Gefühl. Niemand ist in meinen Augen wertvoller als jemand anderes. Auch wenn die materialistische Gesellschaft es anders sicht. Andererseits fühle ich mich dabei wohl. Dieser Hauch Überlegenheit welcher sich einen Moment lang ausbreitet, gibt mir Kraft weiter zu machen mit dem, was ich tu. Es ist also ein gemischtes Gefühl welches, sich in mir aufbaut. Doch genauso schnell wie es sich bemerkbar macht, ist es wieder verschwunden und ich bin wieder ich.
Dann gibt es die Tage, wo ich mich wie ein bemitleidenswerter Armer fühle. Ich möchte Aufmerksamkeit so frei nach dem Motto »Alles wird schon wieder gut« und davon nicht zu knapp. Da dieses Gefühl genauso kurz anhält wie das obige, fühlt es sich miserabel an. In diesem Moment ist dort keiner, der dieses Gefühl befriedigen kann.
Ich wage zu behaupten, dass diese Gefühle jeder von uns ab und an hat. Über den Ursprung dieser Gefühle kann ich jedoch nur Mutmaßen. Ich habe den Eindruck, sie entstehen durch nicht erwiderte Leistung, die man bringt. Sei es im privaten Leben oder auch in der Arbeit. Viele von uns geben sich Mühe ihre Traume, Ziele, Wünsche oder wie man es auch immer nennen mag, zu erreichen oder sogar zu überschreiten.
Uns geht jedoch oft der Mut verloren oder der Ehrgeiz. Warum?
Es fehlt die Anerkennung dessen, was man tut. Die Anerkennung, die unserem Hirn sagt »Mach weiter. Es lohnt sich!« Und uns motiviert. Und damit meine ich zu keiner Zeit finanzielle Anerkennung. Im Gegenteil: Ich meine die soziale Anerkennung. Auf die bin ich stolz.
Ich für meinen Teil versuche irgendwie einen Fußabdruck zu hinterlassen, welcher sich in die Herzen von einen Paar Menschen brennt. Ein Fußabdruck, der sagt »Hey. Nimm doch dieses Gefühl mit und trage es weiter« und dabei ein gutes Gefühl hinterlässt. Oder zumindest die Menschen zum Nachdenken anregt.
Dieses Gefühl mag sich aber, trotz allem bemühens, nicht wirklich einstellen. Stattdessen kommen immer solche Situationen, wie ich am Anfang dieses Blogs beschrieben habe. Man fühlt sich nicht wie man selbst. Man fühlt etwas, was man gar nicht ist. Und dass was man fühlen möchte, bleibt irgendwie aus.
Und eigentlich sollte ich es, wie andere Menschen es auch sollten, besser wissen. Man muss keinen Fußabdruck hinterlassen. Man muss sich mit dem Wohlfühlen, was man erreicht bzw. an dem man arbeitet. Aber warum fällt mir das so schwer, mich genau damit zufriedenzugeben? Warum warte ich darauf, dass jemand zu mir sagt »Das was Du dort gemacht hast, ist wundervoll« statt selbst zufrieden mit meinen Arbeiten zu sein. Mit den Arbeiten, mit denen ich mir immer mehr Zeit lasse damit sie einen gewissen Standard erreichen?
Wir alle sollten damit aufhören, einem Gespenst hinterherzujagen und das tun worauf WIR Lust haben und auf was WIR stolz sein können. Gefühle, dass man z.B. einen Anzug trägt und reich ist oder sich bemitleidenswert fühlt, sollten wir uns abgewöhnen. Vor allem ich selbst.
Ich habe schon vieles erreicht was ich erreichen wollte und werde sicher noch einige Dinge fertigstellen, an denen ich derzeit arbeite und die ich geplant habe. Es wird nicht immer einfach und ich werde auch Niederlagen einstecken müssen.
Aber ich will endlich nur noch mich selbst fühlen und nicht etwas, was ich nicht bin.

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